Die Energiewende im Ostseeraum: Sichtweisen, Akzeptanz, Chancen und Kimawandeltechnologien
Die Energiewende ist zentraler Baustein für den Aufbau einer sicheren und nachhaltigen Energieversorgung im Ostseeraum. Als Transformation bedeutet sie eine grundstürzende Veränderung von Wirtschaft und Gesellschaft. Sie bezieht sich auf einen integrierten und wettbewerbsfähigen Energiemarkt aus nachhaltigen Energieformen und mit leistungsfähigen Netzen. Bereits seit 2009 und erneut 2015 wurden diese Ziele im Baltic Energy Market Interconnection Plan (BEMIP) formuliert. Die Energiewende im Ostseeraum hat europa- und sogar weltweiten Vorbild- und gleichsam Laborcharakter. Diese Chance auf eine umfassende Transformation stellt sich im Ostseeraum trotz einer erheblichen Fragmentierung nationaler Energiepolitiken und Transformationsstrategien. Der Ostseeraum ist Schauplatz verschiedener (trans-)nationaler Perspektiven auf Energieunabhängigkeit, Energiesicherheit und erneuerbare Energien. Während die deutsche Politik den Ausstieg aus der nuklearen Energiegewinnung und Kohle bereits beschlossen hat, bauen Finnland und Belarus neue Reaktoren. Polen hat einen Ausstieg aus der Kohle bekanntgegeben. Die Fragmentierung des Energiewendeprozesses liegt in verschiedenen Ansichten und Perspektiven auf die Umsetzung des Prozesses begründet. Auf der einen Seite richten einige Staaten wie etwa Dänemark, Deutschland oder Schweden ihre Energiepolitik deutlich an klimapolitischen Erfordernissen aus. Auf der anderen Seite ent-wickeln von EU-kritischen und neu-nationalistischen Parteien getragene Regierungen einen Gegenentwurf zu den Ausstiegsszenarien. Das Teilprojekt Energiewende wird Impulse für die Forschung zur Frage der Energiewende-Governance angesichts regional fragmentierter Strategien in den Bereichen Klima- und Energiepolitik geben.