Energie-Geopolitik im Ostseeraum
Während in den Staaten des Ostseeraums ein relativer Konsens über die Notwendigkeit einer Energiewende besteht, gibt es zwischen den Staaten erhebliche Unterschiede in der Frage, wie dieser Übergang erreicht werden soll. Dies ist zum Teil auf die fragmentierte Energiegeopolitik der Region zurückzuführen. Gleichzeitig konzentrieren sich die Debatten über die regionale Energiegeopolitik in erster Linie auf Pipeline-Projekte, während die Geopolitik im Bereich der erneuerbaren Energien in der Region noch nicht ausreichend erforscht ist. Dieses Projekt zielt darauf ab, eine umfassende Darstellung der gegenwärtigen Energiegeopolitik im Ostseeraum in Bezug auf alle Energieträger zu liefern. Unter Berücksichtigung des jeweiligen Zugangs zu Energiequellen, der energiepolitischen Ziele und des geoökonomischen Engagements der Staaten der Region gegenüber externen Energielieferanten und -finanzierern werden sowohl die materiellen als auch die ideellen Faktoren betrachtet, die die regionale Energiegeopolitik prägen. Auf diese Weise soll ein Beitrag zum Verständnis der sich verändernden Dynamik der regionalen Energiekooperation und -konkurrenz sowie der fragmentierten Energiegeopolitik der BSR geleistet werden.