Vor 30 Jahren beendeten ein Festakt in Mukran und eine Parade in Berlin den Abzug der ehemaligen sowjetischen Truppen aus Deutschland. Der Hafen Mukran spielte bei diesem Abzug eine zentrale Rolle. Unter dem Titel "30 Jahre Abzug der sowjetischen Truppen aus Deutschland - Ursachen, Verlauf und Wirkungen" findet vom 8. bis 9. November 2024 eine Tagung an der Universität Greifswald statt, zu der Historiker*innen aus dem In- und Ausland erwartet werden.
Mit dem Abzug der ehemals sowjetischen Truppen ging ein historisches Kapitel zu Ende: die militärische Präsenz der Sowjetunion in der SBZ/DDR seit 1945 mit fast 500.000 Soldaten, Angestellten und Familienangehörigen sowie einem gewaltigen Waffenarsenal inklusive Atomsprengköpfen. Fast die Hälfte der Ausrüstung der „Westgruppe der Truppen“ (WGT) kehrte über den Fährhafen und den Hafen Klaipeda in Litauen nach Osten zurück. Der Rest wurde per Bahn und Flugzeug in ein Land transportiert, das am 31. Dezember 1991 aufhört hatte zu existieren. Dass die (ehemalige) sowjetische Militärmaschinerie ab 1991 komplett in Richtung Osten abziehen würde, hatte während des Bestehens des Warschauer Paktes niemand erwartet.
Viele Fragen bleiben offen und sollen während der Tagung diskutiert und bewertet werden, z.B.: Welche politischen Entscheidungen hatten dazu geführt? Welche technischen Voraussetzungen waren für ein solches Unternehmen notwendig, das als größte Truppenverlegung der Menschheitsgeschichte in Friedenszeiten gilt? Welche Rolle spielten die Geheimdienste? Und warum eignete sich der Fährkomplex Mukran besonders für den Transport in Richtung Osten?
Mit diesen und weiteren Fragen werden sich Historiker*innen und Zeitzeug*innen auf der Tagung „30 Jahre Abzug der ehemaligen sowjetischen Truppen aus Deutschland – Ursachen, Verlauf und Wirkungen“ vom 8. bis zum 9. November 2024 an der Universität Greifswald beschäftigen. Tagungssprachen sind Deutsch und Englisch.
Hinweise zur Teilnahme
Die Tagung steht Interessierten offen.
Anmeldungen bitte bis zum 03.11.2024 an Frau Doreen Wollbrecht: wollbrec@uni-greifswald.de, Telefon +49 (0)3834 420 3309
Der Abendvortrag am 08.11.2024 ist anmeldungsfrei.
Kontakt an der Universität Greifswald
Lehrstuhl für Nordische Geschichte am Historischen Institut der Universität Greifswald
Domstraße 9a 17489 Greifswald
Telefon +49 3834 420 3309
wollbrec@uni-greifswald.de
“The Withdrawal of former Soviet Armed Forces from Germany - Background, Implementation and Consequences”
Greifswald, 07.-09.11.2024
Tagungsraum im Hauptgebäude der Universität Greifswald / Conference Room, Main Building
Programm (pdf)
Die Tagung wird von der Max-Weber-Stiftung, der Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern, der Syddansk Universitet Odense und dem Interdisziplinären Forschungszentrum Ostseeraum gefördert.
Organisation: Dr. Arne Segelke (E-Mail)
Ansprechpartnerin: Doreen Wollbrecht (E-Mail)