Präsentation von Erbe im musealen Kontext: Wikingergold – Schatzfunde als translokales Erbe (Transferprojekt)
IFZO - Kulturelles Erbe
in Kooperation mit dem Stralsund Museum
Leitung: Prof. Dr. Isabelle Dolezalek, Caspar-David-Friedrich-Institut, Universität Greifswald
Vikings: Life and Legend (British Museum 2014) und weitere große Blockbuster Ausstellungen der letzten Jahre haben es gezeigt: Wikingerkultur findet auch jenseits der universitären Forschung großen Anklang. Die Ausstellungen selbst und museale Präsentationen von Wikingerkultur, sowie damit verbundene wechselnde gesellschaftliche und politische Interessen bleiben jedoch bis heute noch weitestgehend unerforscht.
Dieses in Kooperation mit dem Stralsund Museum konzipierte Arbeitspaket widmet sichder Entdeckung, der Rezeption und der musealen Präsentation mittelalterlicher Goldschätze im Ostseeraum vom 19. Jahrhundert bis heute. Im diachronen Vergleich werden Identifikations- und Abgrenzungsprozesse zu diesem „geteilten“ skandinavischen Erbe im politisch und kulturell heterogenen Ostseeraum untersucht. Es gilt aufzuzeigen, wo, wann und warum die Verbreitung skandinavischer Kultur im frühmittelalterlichen Ostseeraum als fremdes, ggf. auch negativ behaftetes Phänomen rezipiert wurde. Wann und warum wurde wiederum ihr verbindender Charakter als Kultur der „Ostseevölker“ dargestellt? Und welche Auswirkungen haben historische Rezeptionsansätze auf heutige Instrumentalisierungen des nordischen Mittelalters?
Die Ergebnisse dieser Forschung werden mittels digitaler und analoger Vermittlungsformate (z.B. eine Wanderausstellung), für ein breites Publikum aufbereitet und die Wikingerkultur als Agent transregionaler Verflechtungen innerhalb und jenseits des Ostseeraums beleuchtet.
Hiddenseer Goldschmuck, 10. Jh., im Besitz des Stralsund Museums.
Bilder: Stralsund Museum