Impact Tool: Ermittlung der Wirkung und Wirksamkeit neunationalistischen Framings in Estland und Lettland unter verschiedenen soziolinguistischen Bedingungen

Forschende

Dr. Yvonne Bindrim (Estland); Kaspars Zalāns (Lettland), Prof. Stephan Kessler (Baltistik); Prof. Marko Pantermöller (Fennistik)


Ziel des Arbeitspakets ist eine Beurteilung dazu, wie aufnahmebereit die Gesellschaften in Estland und Lettland für neu-nationalistisches Gedankengut sind. Konkret untersucht werden soll, ob nationalistisches Framing, d. h. die gezielte Konstruktion von Wirklichkeit durch einen spezifischen Sprachgebrauch, reflektiert wird und wie ausgeprägt diese Reflexion ist.

Nach der Ermittlung und Analyse der nationalen Narrativkonstruktionen sollen mithilfe soziolinguistischer Methoden das sprachliche Bewusstsein für neu-nationalistisches Framing herausgearbeitet werden, und zwar in Abhängigkeit der soziolinguistischen und -demografischen Gegebenheiten.

Aus der reflektierten Resistenz gegenüber dys- bzw. utopischen Framingphänomenen eines bestimmten thematischen Bereichs kann eine entwickelte sprachliche Sensibilität des/der Proband*in auch für andere weltanschauliche Bereiche abgeleitet werden.
Aufgrund der Bedeutung von Framing-Phänomenen für den Transfer sowie die Akzeptanz oder Ablehnung von policies (von Gender- und Diversity-Strategien, von nachhaltiger Entwicklung und Energiewende), spielt das Impact Tool eine zentrale Rolle für die Grundlegung der diskursiven Aspekte aller IFZO-Forschungsbereiche, weil es den empirischen Beitrag zur Ermittlung relevanter Interdependenzen zwischen gegenwärtig noch bruchstückhaft wahrgenommenen parzellierten und agglomerierten Transformationsprozessen leistet. Das Arbeitspaket verbindet damit die drei Hauptforschungsbereiche des Teilprojekts Neue Nationalismen (Geschichtskonstruktion, Gender/LGBTIQ, Minderheiten) miteinander und schließt an andere Teilprojekte an.