Demokratie und Gesellschaft

Forschung zu sozialen und politischen Strukturen sowie zur Gesundheitsversorgung im Ostseeraum. Ziel ist die Stärkung der Demokratie, die Verbesserung der Lebensqualität und die Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen durch nachhaltige Entwicklung und internationale Zusammenarbeit.
Innovationen und Policy Mobilities im ländlichen Ostseeraum
Projektleitung: Prof. Dr. Steffen Fleßa, Prof. Dr. Christine Tamásy
Aufgabenverantwortung und Finanzierungssysteme für Daseinsvorsorge und Regionalentwicklung in ländlichen Räumen des Ostseeraums
Dieses Teilprojekt untersucht, wie unterschiedliche Finanzierungssysteme die Daseinsvorsorge und Regionalentwicklung in ländlichen Räumen des Ostseeraums beeinflussen. Besondere Herausforderungen entstehen durch geringe Bevölkerungsdichte und begrenzte kommunale Einnahmen. Die Forschung analysiert Aufgabenverteilung, fiskalische Transfers und regionale Entwicklungspolitiken sowie deren Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit.
Finanzierungsmodelle, kommunale Resilienz, Gesundheitsversorgung
Diffusion von Innovationen der Daseinsvorsorge am Beispiel der Gesundheitsversorgung (abgeschlossen)
Das Teilprojekt untersucht die Diffusion von Innovationen in der Gesundheitsversorgung im Ostseeraum. Es analysiert, wie unterschiedliche Finanzierungsmodelle und technologische Entwicklungen, insbesondere im Bereich E-Health, die medizinische Daseinsvorsorge prägen. Zudem wird hinterfragt, warum Innovationen wie in Estland und Dänemark nicht überall übernommen werden.
Innovationsdiffusion, Gesundheitsversorgung, E-Health
Rurales Entrepreneurship im Ostseeraum
Das Projekt untersucht Social Entrepreneurship im Ostseeraum mit Fokus auf ländliche Regionen. Es analysiert, wie soziale Innovationen zur Bewältigung struktureller Herausforderungen beitragen. Dabei wird erforscht, wie Social Entrepreneurs gesellschaftliche Probleme mit unternehmerischen Ansätzen lösen und wie deren Wirkung messbar ist.
Social Entrepreneurship, soziale Innovationen, Regionalentwicklung
Policy Mobilities im ruralen Ostseeraum
Das Projekt untersucht Policy Mobilities im Ostseeraum mit Fokus auf ländliche Regionen. Es analysiert den Transfer politischen Wissens, insbesondere in den Bereichen Finanzierung, Gesundheitsversorgung und Entrepreneurship. Dabei werden Einflussfaktoren, Barrieren und die Rolle von Akteuren betrachtet, um regionale Entwicklungsstrategien zu verbessern.
urbane Politiken, Policy Mobilities, regionale Governance
Neue Nationalismen
Projektleitung: Prof. Dr. Cordelia Heß (bis April 2025), Prof. Dr. Marko Pantermöller, Prof. Dr. Stefan Kessler
Von Tours und Poitiers bis Jerusalem: Christlich-europäische Identitätskonstruktion in der extremen Rechten
Das Projekt analysiert, wie rechtspopulistische und rechtsextreme Bewegungen in Deutschland, Schweden, Dänemark und Finnland historische Ereignisse wie die Kreuzzüge oder die Schlacht von Tours und Poitiers nutzen, um ein gemeinsames europäisches Identitätsnarrativ zu konstruieren. Im Fokus steht, wie der „Clash of Civilizations“ ideologisch aufbereitet wird, um moderne Nationalstaaten als Teil eines angeblich zeitlosen Kampfes zwischen Christentum und Islam darzustellen.
spätmittelalterliche Religionskulturen des Ostseeraums, interreligiöse Kontakte, Clash of Civilizations
„Staatsfeminismus”
Das Postdok-Projekt analysiert, wie neu-nationalistische Bewegungen den Begriff „Staatsfeminismus“ nutzen, um Geschlechter- und Familienpolitik zu delegitimieren. Es untersucht politische Narrative, Strategien zur geschlechtergerechten Sprache in vier Sprachen sowie soziokulturelle Hintergründe.
Staatsfeminismus, Gender-Politiken, Sprachideologie
Gender und Diversity-Strategien in militärischen Verbänden
Das Projekt untersucht den Einfluss neu-nationalistischer Politik auf Diversifizierungsstrategien, insbesondere in Dänemark und Polen. Es analysiert, ob anti-liberale Narrative zur Rücknahme inklusiver Maßnahmen in Militärverbänden führen oder ob diese unabhängig von politischen Wechseln agieren.
Diversifizierungsstrategien, Militärsoziologie, Nationalismus
Sexualisierte Fremde. Juden- und islamfeindliche Rhetoriken in der postkommunistischen Ostseeregion
Das Projekt analysiert antimuslimische Stereotype im östlichen Ostseeraum und ihre historischen Parallelen zu antisemitischen Narrativen. Es untersucht, wie diese Stereotype zur nationalen Selbstvergewisserung und zur Ablehnung gemeinsamer Asylpolitiken innerhalb der EU genutzt werden.
Fremdenfeindlichkeit, Stereotypenforschung, Nationalismus
Die Geschichte antifeministischer Argumente und Diskurse in Nordosteuropa
Die Dissertation analysiert antifeministische Diskurse in Russland seit den 1990er Jahren mit Fokus auf die Russisch-Orthodoxe Kirche als (trans)nationale Akteurin. Sie untersucht die Verknüpfung von Religion, Geschlecht und Nation in Anti-Gender-Mobilisierungen und deren Wechselwirkung mit politischen Machtstrukturen.
Antifeminismus, Diskursanalyse, Russisch-Orthodoxe Kirche
Impact Tool: Ermittlung der Wirkung und Wirksamkeit neunationalistischen Framings in Estland und Lettland unter verschiedenen soziolinguistischen Bedingungen
Dieses Arbeitspaket untersucht die Aufnahmebereitschaft für neu-nationalistisches Gedankengut in Estland und Lettland, insbesondere durch die Analyse nationalistischer Framing-Strategien und deren Reflexion in der Gesellschaft. Mithilfe soziolinguistischer Methoden wird das Bewusstsein für solche sprachlichen Konstruktionen ermittelt, um Rückschlüsse auf deren Einfluss auf politische Akzeptanz oder Ablehnung zu ziehen.
Neu-Nationalismus, Framing, Soziolinguistik
Young People Network for Balticness (YoPeNET)
Das vom Ostseerat unterstützte Projekt fördert die Auseinandersetzung mit Diskursen zur Identitätsbildung im Ostseeraum. In Sommer- und Winterschulen lernen Studierende weltweit die gesellschaftlichen Bedeutungshorizonte der Region, einschließlich kulturellem Gedächtnis, Mobilität und Demokratieverständnis, kennen.
Ostsee-Netzwerk Forschung, regionale Identitätsbildung Ostseeraum, kultureller Austausch