Vortragend: Katja Makhotina (Bonn)
Moderation: Lea Garcia (Greifswald)
Welche Rolle spielen Gedenkstätten und Denkmäler in der litauischen Erinnerungskultur? Waren diese Orte zunächst Betonung sowjetischer Macht, rückte ab den 1960er Jahren der litauische Widerstand ins Zentrum. Dies geschah oft zulasten jüdischer Opfer und Kämpfer. Nach 1990 verlagerte sich der Fokus auf die Erfahrungen stalinistischer Repression. Viele Gedenkstätten zur deutschen Besatzung wurden als sowjetische Propagandastätten entfernt oder umgedeutet, wobei teilweise eine Gleichsetzung von nationalsozialistischen und kommunistischen Verbrechen erfolgte. Der Vortrag diskutiert die Strategien nationaler Geschichtsrepräsentation und ihre Herausforderungen durch europäische und transnationale Erinnerungsdiskurse.
Prof. Dr. Katja Makhotina hat zurzeit die Lehrstuhlvertretung für Osteuropäische Geschichte an der Universität Bonn inne. In ihrer Forschung beschäftigt sie sich mit lokalen Erinnerungsorten und Gedenken an den Zweiten Weltkrieg und die sozialistische Gewaltherrschaft in Osteuropa und Deutschland, und engagiert sich in der Gedenkstättenarbeit.
Anfrage des Links zur Online-Teilnahme über: baltic-peripetiesuni-greifswaldde